Heilpraktikerin für Psychotherapie · Kommunikationstrainerin · Expertin in Beziehungsfragen

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Vergebung – ein befreiender Akt.

„Das hat mich sehr verletzt, das kann ich nicht verzeihen“.
Sicher kennen Sie das Gefühl, dass jemand Sie so verletzt oder enttäuscht hat, dass Sie nicht vergeben können und wollen?

Vielleicht kreisen Ihre Gedanken regelmäßig um diese Kränkung und Sie empfinden Wut, Enttäuschung, Trauer, Groll oder Bitterkeit. Womöglich denken Sie sogar an Rache und Ihr innerer Widerstand – angetrieben von Ihrem Stolz, stärkt Ihren Glaubenssatz:
„So ein Verhalten ist unverzeihlich“.
Stimmt, es tut sehr weh, verletzt zu werden und es erscheint manchmal fast unmöglich zu vergeben – besonders, wenn die Person, die Sie verletzt hat ein Fehlverhalten nicht eingesteht.

Vergeben und vergessen – auf gar keinen Fall!
Warum sollten wir es dennoch tun? Und was daran ist befreiend?
Was bedeutet Vergebung?

„Vergebung ist ein innerer Prozess, bei dem wir unsere Schuldzuweisungen, den Anspruch auf Wiedergutmachung oder den Wunsch nach Vergeltung loslassen!“

Wenn Sie vergeben, tun Sie das in erster Linie für sich. Sie können dann endlich die negativen Erfahrungen und damit verbundenen Gedanken und Gefühle loslassen. Solange Sie nicht vergeben, überlassen Sie der Verletzung immer wieder Macht über Ihre Emotionen.
Diese andere/neue Perspektive gibt Ihnen die Möglichkeit zu erkennen, das Vergeben und Verzeihen eine gesunde, selbstfürsorgende befreiende Handlung ist.

Es geht nicht darum, dass Sie ein schlimmes Erlebnis oder Kränkung relativieren, entschuldigen oder sogar gutheißen sollen.
Im Gegenteil: Es geht um Sie – in allererster Linie um SIE!

Wenn Sie vergeben, lassen Sie endlich alten Ballast los. Sie kommen aus der Opferposition heraus, nehmen Ihr Leben wieder selbstbestimmt in die Hand und kommen in Ihre Kraft zurück.
Wut, Groll, Verbitterung, Rache, Trauer, Schuld oder sogar Hass sind Energieräuber.
Sie belasten uns emotional, mental und physisch und schwächen unser Immunsystem. Es gibt viele Krankheitsbilder, die in der Folge entstehen können. (z.B. Bluthochdruck, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Depression uvm.)

Vergebung bezieht sich jedoch nicht nur auf andere Menschen, sondern auch auf uns.

Wir gehen in unserem Leben verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen ein – sei es partnerschaftlich, familiär, freundschaftlich oder beruflich. Wir werden deshalb sehr wahrscheinlich Situationen erleben, in denen wir uns von Mitmenschen verletzt fühlen.
Doch auch wir verletzen andere!
Selbstvergebung ist deshalb sehr wichtig, auch um anderen vergeben zu können.
Denn bei uns fängt alles an. Oft fällt es uns noch schwerer, uns selbst zu verzeihen.
Wir erlauben es uns kaum Fehler zu machen, verurteilen uns schnell und hadern, wenn wir vermeintlich „falsche“ Entscheidungen getroffen oder Dinge „falsch“ gemacht haben.

Und dann gibt es im Leben noch dieses Leid, welches plötzlich und mit aller Macht über uns hereinbricht: Ein unvorhersehbarer Schicksalsschlag, ein plötzlicher Verlust, eine Krankheit, ein Unfall oder eine Naturkatastrophe.

Vergib Dir selbst.
Vergib Anderen.
Vergib dem Leben.

„Zu vergeben“ ist nicht leicht und ein sehr komplexer Prozess.
Dieser braucht Zeit und Raum, bewusste Wahrnehmung, Selbstfürsorge und Achtsamkeit.

Vergebung ist Ausdruck von Stärke. Tun Sie es für sich.

Wo fällt es Ihnen noch schwer zu vergeben?
Ich helfe gern.
Ihre Heide Schlüter