Gerade komme ich aus dem Sommerurlaub zurück und ich muss es so ehrlich sagen:
Er war ganz anders als erwartet.
Regen statt Sonne. Viel Regen. Und Höchsttemperaturen von 15 Grad…da musste ich tanzen.
Sie fragen sich jetzt sicher: „Wieso tanzen?“

Wir kennen es aus vielen Situationen. Da gibt es etwas, das hätten wir gerne anders.
Wir arbeiten uns an Veränderungen ab und unsere Gefühle, wie Ärger, Enttäuschung, Trauer, Hilflosigkeit, Angst, Überforderung u.v.m. schwappen über.
Wie schwierig es sein kann, Dinge oder Situationen zu akzeptieren, insbesondere wenn sie herausfordernd sind oder nicht unseren Erwartungen entsprechen, erleben wir fast täglich.

Ähnlich wie beim Tanzen, erfordert es in diesen Situationen eine gewisse Geschicklichkeit und Anstrengung, um die Realität zu erkennen und sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren.
Schritte, Abfolgen und Choreografien, müssen erkannt und gelernt werden und sollten zur Musik passen.

Wie oft haben wir uns schon an Dingen abgearbeitet die Unabänderlich waren? Immer wieder, verzweifelt, angestrengt und erfolglos! Warum? Die Trennung zwischen dem, was wir ändern können und was nicht, die hat gefehlt. Diese Trennung ist in jeder Situation von entscheidender Bedeutung. Hilft sie uns doch Verantwortung dafür zu übernehmen und zu entscheiden, wo wir wirklich etwas bewegen können.

Akzeptanz ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Realitäten und Veränderungen, im Umgang mit schwierigen Lebenssituationen oder zwischenmenschlichen Beziehungen. Es bedeutet nicht notwendigerweise, die Umstände zu mögen oder gutzuheißen, sondern vielmehr zu akzeptieren, dass sie existieren.

Die gute Nachricht: Wir haben diese Ressource längst in uns.
Wir akzeptieren, dass Blumen verblühen, dass auf den Sommer der Herbst folgt, dass wir älter werden, dass die Kinder erwachsen werden, dass der letzte Parkplatz belegt und die Kinovorstellung ausverkauft ist.

Wir können in diesem Leben nichts festhalten – wer das versteht, kann leichter Akzeptanz aufbringen.

Auch in Liebesbeziehungen ist es hilfreich zu akzeptieren – tanzen zu lernen!
Anfangs schienen alle Dinge perfekt zu sein und Sie schwebten übers „Parkett“.
Doch im Laufe der Zeit treten Unstimmigkeiten auf, unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen werden sichtbar.
Sie erkennen, dass es auch in einer Partnerschaft, ich sage es mal vorsichtig, „Herausforderungen“ gibt.
Die Schrittfolgen und Drehungen scheinen im Laufe der Zeit nicht mehr immer zu harmonieren und in machen Beziehungsthemen gleicht der Tanz vielleicht auch einem Kampf.

Es ist nicht einfach, die Schwierigkeiten und Unterschiede in der Beziehung zu erkennen und anzunehmen. Manchmal könnten Sie versucht sein, die Probleme zu ignorieren oder zu hoffen, dass sie von selbst verschwinden werden. Oder manchmal kämpfen Sie, arbeiten Sie sich verzweifelt an Ihnen ab.
Tanzen Sie!
Es bedeutet nicht, dass Sie die Unstimmigkeiten einfach hinnehmen und keine Anstrengungen unternehmen, um die Beziehung zu verbessern. Stattdessen bedeutet es, dass Sie sich den Schwierigkeiten stellen und bereit sind, mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner an einer Lösung zu arbeiten.
Dazu gehört es, gemeinsam neue Tanzschritte zu lernen und ab und zu auch mal alleine zu tanzen.

Hierzu erfordert es in erster Linie Selbstreflexion und Offenheit, um auch die eigenen Bedürfnisse und Verhaltensweisen und deren Auswirkungen auf die Beziehung wahrzunehmen. Dann gilt es ohne Rechtfertigung und Kampf mit der Partnerin und dem Partner darüber zu reden. Machen Sie sich gemeinsam auf die Suche nach Lösungsoptionen.
Durch die Akzeptanz können Sie lernen, Ihre Beziehung realistischer zu betrachten und gemeinsam zu wachsen. Es ermöglicht Ihnen, sich auf einer tieferen Ebene zu entwickeln und eine stärkere Verbindung herzustellen.

Letztendlich ist die Akzeptanz der schwerste Tanz, auch in einer Liebesbeziehung.
Doch Sie beschäftigen sich intensiv mit den Möglichkeiten und scheitern nicht an Unmöglichem.
Dieser Tanz lässt Sie wieder die Leichtigkeit der Bewegung zu Ihrer ganz eigenen „Paar-Beziehungs-Musik“ fühlen.

Akzeptanz bringt Beruhigung.
Akzeptanz bringt Bewegung.
Akzeptanz bringt Freiheit.

Am Ende meines Urlaubes habe ich im Regen getanzt.

Möchten Sie auch die Grundschritte lernen?
Melden Sie sich online oder live zu einem „Tanz-Training“ bei mir an.

Ihre Heide Schlüter